Rückspiegel

Hallo liebe Leser!

Heute geht das Jahr 2017 zu Ende. Und ich trauere. In einem vergangenen Post (17 Dinge, die ich 2017 gelernt habe) habe ich ja schon darüber geschrieben, dass 2017 ein ganz besonderes Jahr für mich war. Nun geht es zu Ende und es gelingt mir nicht, loszulassen. Ich halte immer noch an den vergangenen Abenteuern fest, trauere um die Menschen und die Orte, die ich kennenlernen durfte und wieder verlassen musste.
Immer, wenn ich die Playlist aus dieser Zeit höre, kommen mir die Tränen. Ich weiß zwar, dass auch 2018 einige neue Erfahrungen für mich bereit halten wird, aber ich kann mich im Moment nicht darauf freuen. Obwohl ich damit gerechnet hatte, dass ich nach dieser tollen Zeit einige Tage brauche, um wieder nach vorne blicken zu können, konnte ich nicht ahnen, dass es so schwer werden und so lange dauern wird.
Ich hoffe, das liegt daran, dass ich zur Zeit nicht viel zu tun habe und mein Leben grade nicht viel Sinn hat. Das ist ein sehr erdrückendes Gefühl. Von anderen bekomme ich zu hören, dass ich diese Phase genießen soll, doch für mich ist das grade unerträglich. Tatsächlich sehne ich mich danach, zu arbeiten, Stress zu haben, Neues zu lernen und darin Erfüllung zu finden. Aber noch ist es nicht so weit. Zur Zeit gehe ich ein, mit meinen Gedanken an vergangene Tage, den Liedern, die so stark mit Erinnerungen verknüpft sind. Mir ist bewusst, dass das Jammern auf hohem Niveau ist, aber ich kann nichts dagegen tun.

Dieses Bild ist in Wien entstanden. Wien hat seit diesem Jahr einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen
Naja möglicherweise ja doch, aber ich will nicht. Ich habe keine Lust auf ein neues Jahr, ich möchte am liebsten die Zeit zurück drehen. Der Song "Rückspiegel" von Maxim kommt mir da in den Sinn. Doch es ist seltsam. Mir ist durchaus bewusst, dass ich meine Gedanken steuern könnte, um alles weniger Negativ zu sehen, dass ich diese Phase auch mit nützlichen Dingen füllen könnte, um zum Beispiel eine neue Sprache zu lernen oder was weiß ich. Ich könnte Pläne für 2018 schmieden und dankbar sein für die Erfahrungen, die ich 2017 machen durfte.
Ich habe keine vernünftige Erklärung dafür, warum ich all das nicht tue. Aber ich finde auch, dass man sich schlechte Tage mal erlauben darf. Wenn ich auf Pinterest gehe, habe ich schon das Gefühl, dass es ein Verbrechen ist, negative Gedanken zu haben. Aber so ist das Leben nunmal. Ohne die schlechten Phasen gäbe es die Guten nicht. Und gerade merke ich, dass mir meine eigenen Worte Hoffnung machen und ich bin ziemlich erleichtert, dass ich noch Hoffnung fühlen kann, weil ich mich in letzter Zeit ziemlich leer gefühlt habe. Und ehrlich gesagt macht mich das auch krank. Aber man darf sich, denke ich, auch nicht dafür verurteilen, wenn es einem psychisch schlecht geht. Man muss auch seine schlechten Seiten akzeptieren. Wäre das Leben nicht schrecklich langweilig, wenn alle perfekt wären? Niemand ist vollkommen. Egal wie toll das Leben sein kann, es kommen immer auch schlechte Momente dazwischen. Und umgekehrt ist es genauso.
Wenn ich diese Phase überwunden habe, und ich bin sicher, ich werde sie überwinden, lasse ich euch wissen, was mir geholfen habt.
Ich hoffe, euch geht es gut

X,
Stella